Krach in Chiozza

Ein schöner Morgen im Fischerstädtchen Chiozza im Süden der Landzunge von Venedig. Die Männer sind draußen beim Fischfang. Der Schirokko weht vom Festland herüber. Die Frauen sitzen vor ihren Häusern und klöppeln, um den Verdienst der Männer aufzubessern. Natürlich spricht man vom Heiraten; ein Problem, denn von 4000 Seelen hier sind wohl 3000 Frauen, wie es heißt.

Jede Abwechslung ist willkommen. Toffolo, ein Kahnbesitzer, der zum Fischfang nicht taugt, ein wenig dümmlich, doch recht verschlagen, taucht bei den Frauen auf, verteilt billige, gezuckerte Kürbisschnittchen und beschäftigt sich zu sehr
mit Lucietta, der Verlobten von Tita Nane, was für Aufregung sorgt.

Die Männer kehren heim, ein kurzer Waffenstillstand bei den Frauen ... bis sich eine verplappert: „Wenn wir Frauen nicht reden können, müssen wir platzen!“ Die Lawine kommt ins Rollen. Ein Steinwurf! Es kommt zum Zerwürfnis, Verlobungen platzen. Keine würde zugeben, dass sie nächtelang um ihren Liebsten gebangt hätte, während er draußen auf dem Meer war. Liebe und Eigensinn kämpfen fortwährend mit ihnen, man landet schließlich vor Gericht. Letzten Endes ist der Adjunkt nach einer Reihe von Nervenzusammenbrüchen in der Lage, alle wieder zur Vernunft zu bewegen.


Ich möchte mich verheiraten, weiß nicht mit wem: Geht Nane vorüber, das Ja geb ich dem, Geht Toni vorbei, dem winke ich zu, Kommt Bepi gegangen: Gesegnet seist du! (Venezianisches Tanzlied)


Carlo Goldoni, einer der größten Komödien-Schreiber aller Zeiten, zeigt die Menschen in ihrer Wahrheit, wie er sie in den Cafes und auf den Plätzen Venedigs erlebte, doch wollte er sie nicht züchtigen, nur belehren: lachend sollten sie ihre Schwächen erkennen.

Regie: Horst Gurski
Ausstattung: Christian Baumgärtel

Premiere:
Donnerstag, 9. Juli 2009,
20:30 Uhr

Szenenfotos "Krach in Chiozza"